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Punta Arenas – wieder fast am „Ende der Welt“

Nach dem Frühstück machen wir uns mit dem Bus wieder gen Süden nach Punta Arenas auf. Die Fahrt über 270km dauert 3 Stunden und wir bekommen das erste Mal eine Ahnung von einer typischen Überlandfahrt. Der etwas korpulente  „Stewart“ bringt Kaffee, wer möchte,  und startet auch das „Unterhaltungsprogramm“ per DVD. Konzertmitschnitte von Creedence Clearwater Revival. Schön, schön, denkt sich der gemeine Fahrgast, aber nach der 8. Version von „Down on the corner” ist man nur noch genervt. Aber es ist resignative Gelassenheit angesagt, denn niemand der Fahrgäste beschwert sich (was nicht nur an den mangelnden Spanischkenntnissen liegen kann, es waren auch genug Einheimische im Bus). Also nimmt man einen Hörschaden billigend in Kauf und setzt die eigenen Kopfhörer auf volle Lautstärke. Nach einer Stunde hat der Stewart ein Einsehen und wir können die Landschaft mit den weidenden Schafen und Schafen und nochmals Schafen an uns vorbeiziehen lassen.

Es ist Sonntag in Punta Arenas und die Stadt wirkt wie ausgestorben. Aber, wie immer, die Sonne schein! Wir machen uns auf den Weg in unser Hostal, dass vom Reiseführer als zwar ältestes aber auch bestes beschrieben wurde und im Internet auch ganz ok aussah. Weit gefehlt! Endlich kommen mal unsere Schlafsäcke, die wir die ganze Zeit genau für solche Situationen mitschleppen, zum Einsatz. Ok, für eine Nacht und dann was anderes suchen, aber der erste Blick auf die Alternativen wie „Ritz“ oder „Savoy“ lässt doch nichts Gutes erahnen. Dazu regnet es jetzt noch in Strömen, sonntags haben die meisten Lokale geschlossen. Schön, schön, schön!

"Bestes Hostal" ???

Das "Ritz"

Das "Carlton"

Ein guter chilenischer Rotwein tröstet über manches hinweg und lässt einen auf bessere Zeiten hoffen (Alkohol hilft doch!).

 

 

Am nächsten Tag finden wir dann eine gute Alternative, die den Geldbeutel zwar etwas mehr belastet, aber mit Punta Arenas erheblich versöhnt!

 

Und uns zusätzlich einen Blick auf die Magellan-Straße bietet, auf Grund derer Punta Arenas ja im letzten Jahrhundert  überhaupt die Größe und Bedeutung für den chilenischen Teil Patagoniens erreichte. Von hier aus wurden die Wolle und andere Rohstoffe verschifft. Hier hatten sich dann die Besitzer der riesigen Estanzias feine Villen erbaut, die das Stadtbild noch immer etwas prägen. Aber dies sind vergangene Zeiten. Auf dem Friedhof von Punta Arenas kann man davon auch noch etwas sehen: große Mausoleen und viele Gräber mit deutschen, holländischen, italienischen, kroatischen, französischen und englischen Namen der Einwanderer, die hier Ende des 19.Jahrhunderts herkamen und ihr Glück versuchten.

Neue Nutzung der alten Mohlen

Estrecho del Magallanes

Sonne und Regen wechseln sich ab

Mirador - Punta Arenas

Villen in neuer Nutzung

Die neue Unterkunft

Friedhof Punta Arenas