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Salta – Quebrada de Humahuaca

Da WordPress gestern Abend nicht funktionierte, gibt es heute eine „geballte“ Ladung der letzten drei Tage 😉

Nachdem wir uns Montag bereits ein wenig in Salta umgeschaut haben, sind wir gestern dann für einen Tagesausflug in die Quebrada de Humahuaca gestartet. Das Tal, welches vom Rio Grande geformt wurde, liegt in der Provinz Jujuy, ca. 200km nördlich von Salta entfernt. Es ist eines der wenigen Einschnitte in die Hochebene des Nordwestens und wurde 2003 von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärt. Es geht stetig bergauf, von Jujuy auf 1.552m bis zum Endpunkt unserer Fahrt, Humahuaca auf knapp 3.000m. Das Farbenspiel der Berge, das wir am Sonntag schon ansatzweise gesehen hatten, beginnt gleich hinter Jujuy.

"Einfahrt" in die Quebrada, die Wolken hängen tief

Die Farben variieren je nach mineralischer Zusammensetzung des Gesteins ( Kupfer, Eisen, Sulfit, Blei etc.). Wir machen zunächst einen Abstecher nach Pumarmarca, einer alten Inkasiedlung. Dort kann man den Cerro de los Siete Colores bewundern.

Purmamarca - Cerro de los Siete Colores

Cerro de los Siete Colores II

In jedem der Dörfer erwartet uns ein bunter Markt mit „Kunsthandwerk“, doch dazu gleich mehr.

Markt in Purmamarca

Nach dem sich unsere „Reisegruppe“ mit zwei sehr netten Schweizerinnen vergrößert hat, geht es weiter nach Tilcara (Quetschua-Wort für Sternschnuppe). Auch hier wieder das gleiche Bild, Kunsthandwerk für die Touristen. Wir schlendern ein bisschen herum und entdecken ein paar Ecken weiter den einheimischen Markt. Schon bizarr, denn hier sind bestimmt 80% der Waren „made in China“ – Turnschuhe, Plastikspielzeug, Küchenutensilien. Da passt dann das Wandbild aus dem nächsten Ort, Humahuaca, frei übersetzt:  „Wir sind eine Kultur, auf dem Weg in eine globalisierte Welt.“ – tja, wir beide sind auch ein Teil davon.

Tilcara

Wandbild in Humahuaca

Quebrada

Humahuaca - Ortskern

Nach dem Mittagessen, Wiebe wählte „Lama in Wein-Soße“, und der Besichtigung des riesigen Unabhängigkeitsdenkmals (Kommentar und Foto erspare ich mir hier), geht es wieder zurück.

Unterwegs machen wir nochmal Halt am „Wendekreis des Steinbocks“ – dem südlichen Wendekreis. Das Monument wird idyllisch von Schafen gehütet und auf den Feldern rechts und links daneben, geht alles seinen Gang.

Tropic of Capricorn

23°26′16″ südliche Breite!

Quebrada - fruchtbares Tal

Noch ein kurzer Stopp, um einen Blick auf Maimara, mit dem großen Friedhof oberhalb des Dorfes zu erhaschen. Die Inkas beerdigten ihre Toten stets auf einem höher gelegenen Punkt, damit diese näher zu ihren Göttern waren – der eher praktische Hintergrund war, dass das Trinkwasser nicht verseucht werden sollte. Dies ist nun über Hunderte von Jahren beibehalten worden.

Maimará

Gegen Abend sind wir zurück in Salta. Eine tolle Landschaft hat viel Eindruck bei uns hinterlassen!


Paso de Jama – Fahrt nach Salta

Es ist eine zwölf Stunden Busfahrt nach Salta, wir wechseln mal wieder auf die argentinische Seite, angesagt. Normalerweise würden wir ja nicht so detailliert über eine Busfahrt berichten, aber diese war schon etwas Besonderes.

Pünktlich um 9:30h geht es los. Genau 300m, denn die chilenische Grenzstelle zur Erledigung der Ausreiseformalitäten (Einreisezettel abgeben, Stempel auf den Zettel, Stempel in den Pass) liegt noch in San Pedro.

Bis zur Grenze schiebt sich der Bus schiebt  gemächlich  erst die 30km den Altiplano auf eine Höhe von ca. 4.250m hinauf (aber wir sind ja mit den Blättern im Mund gut vorbereitet).

Altiplano Chile

Unseren höchsten Punkt 4825m erreichen wir bald darauf, und von dort sind es noch ca. 120km bis zur Grenze. Wir fahren an mehreren Vulkanen vorbei, z.B. an  dem fast 6.000m hohe Vulkan Licancabur (leider sitzen wir auf der falschen Seite im Bus, nämlich rechts, daher keine Fotos) und die Hochebene erstreckt sich schier endlos.

Vorbei am Salar de Aguas Calientes und weiter durch die Hochebene, bis wir dann gegen 13:30h die Einreise nach Argentinien (Passformalitäten und Gepäckkontrolle) auf einer Höhe von -nach chilenischer Karte 4.205m –  nach argentinischer Karte 4.400m (?!), beginnen können.

Salar de Aguas Calientes

Weiter Weg

Kurz vor der Grenze

Erst gegen15:00h geht es weiter. Wir fahren nun auf argentinischer Seite weiter über den Altiplano. Die Vicuñas am Wegesrand sind zu schnell für scharfe Bilder. Mal wieder kreuzen wir einen Salzsee, die Salinas Grandes, wo noch auf konventionelle Art weißes Salz gewonnen wird.

Salzsee Argentinien

Kein Schnee, Salz!

 

 

 

 

 

Kurz danach geht es über endlose Serpentinen steil bergab, bis wir bei Purmamarca wieder auf einer „normalen“ Höhe von 2.200m sind. Wir sehen dort das Farbenspiel der Quebrada de Humahuaca und beschließen, dass wir das noch mal näher anschauen möchten.

"serpentinieren" - wie Wiebe zu sagen pflegt

...und noch die "Brummis" überholen!

Danach wird die Fahrt weniger interessant. Zwischenstopp in Jujuy und Güemes und gegen 22 Uhr erreichen wir endlich Salta. La Linda, die Schöne, wie die Stadt auch heisst. Wir wollen nur noch etwas Warmes in den Magen bekommen, eine heiße Dusche und endlich die Beine ausstrecken!