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Nasca – und die Nasca-Linien

Kleines Flugzeug-kleines Taxi zum Aeropuerto!

Nach einem beschaulichen Morgen in der alten Hacienda Majoro, die so viele Kunstschätze birgt, dass sie wie ein liebevoll arrangiertes Museum erscheinen lässt, habe ich mir einen langgehegten Wunsch erfüllt: der Flug in einer kleinen Chessna über die berühmten Nasca-Linien!

Äußerst praktisch, dass unser Hotel auch noch über eine eigene „Airline“ verfügt, so konnte ich gestern nach unserer Ankunft noch einen Platz für heute Vormittag ergattern.

Cessna 207 "AirMajoro"

Mal wieder: einfach happy!

Wir hatten gestern auf unserem Weg hierher schon einen Stopp am Aussichtsturm an der Panamericana eingelegt. Natürlich war von hier aus nicht so viel zu sehen – aus dem Flugzeug sieht man besser, aber leider lässt sich der ganze Eindruck fotografisch mit meiner Ritsch-Ratsch gar nicht festhalten. Aber es war schööön – und ich war einfach froh, dankbar und beseelt, mir diesen Traum erfüllen zu können 😉

Arbol Tree (70m groß) vom Aussichtsturm

Die Linien wurden erst seit Mitte der fünfziger Jahre von einer Deutschen, Maria Reiche, ausführlich beschrieben und dokumentiert. Obwohl in dieser Zeit die Peruaner selbst  noch gar nicht die Bedeutung ihrer Arbeit wertgeschätzt haben. Eine in ihren Augen „kauzige“ Deutsche, die jahrzehntelang alleine in der Wüste lebte und mit einem Maßband und Notizband durch die Wüste fuhr. Insgesamt umfasst das ganze Areal 200qkm. Erst spät und nach ihrem Tod wurde ihre Arbeit gewürdigt und 1995 auch von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Fragt nicht, was diese Linien bedeuten oder wie alt sie sind! Von einem riesigen astronomischen Kalender, bis hin zu Erich Dänniken, der natürlich meinte, sie seien von Außerirdischen geschaffen, gibt es viele Interpretationen.  Für mich sind sie einfach nur faszinierend.

Blick über die weite Fläche

Manos (50m)

Astronauta (35m)

Lama als Poolbekanntschaft

Währenddessen nutzte Wiebe die Zeit, sich ganz in Ruhe in unserer Unterkunft, dem Hotel Majoro umzuschauen und neue Freundschaften zu schließen 😉

Hotel Majoro I

Hotel Majoro II

Hotel Majoro III


Paracas – Ica – Nazca

Gestern haben wir Lima verlassen und uns mal wieder per Bus südwärts 280km zur Halbinsel Paracas begeben. Es war ganz schön, sich nicht kümmern zu müssen, sondern wir wurden vom Hotel zur Busstation „transferiert“. Anscheinend sind die Peruaner sicherheitsfixiert, denn der Einstieg in den Bus kam den Sicherheitskontrollen am Flughafen sehr nahe (Wiebe musste unsere angefangene Flasche Wein abgeben-haben wir später aber wiederbekommen und jeder Passagier wurde fotografisch auf seinem Platz erfasst). Dachten wir, wir hätten den Höhepunkt der audiovisuellen Belästigung bei Andesmar in Argentinien schon erreicht, wurden wir hier noch eines Besseren belehrt, es geht noch schlimmer! Die Geschwindigkeitsanzeige im Passagierbereich fing immer schön rot an zu blinken, untermalt von einem nervigen Piep-Piep-Signal, wenn die zulässigen 90km/h erreicht oder überschritten wurden. Was so ungefähr alle zehn Minuten passierte (nicht doll, aber natürlich bei jedem Überholvorgang). Schönen Dank!

Start zur Bootstour

Nach einem halbwegs ruhigen Abend mit unserer Flasche Wein auf dem Balkon ging es heute früh los zu einem Bootsausflug zu den Islas Bellestas, ein Naturschutzgebiet vor der Pazifikküste. Die ganze Halbinsel Paracas gehört dazu. Auf diesen vorgelagerten Inseln lebt eine Vielzahl von Tierarten, die wir auch alle zu Gesicht bekommen. Gleichzeitig wird von den Inseln der Guano, sprich die Vogelkacke (unser Guide im Boot nannte es „Pup“) abgebaut, die wir dann in Europa in den teuren Blumendüngern wiederfinden.

Islas Bellestas

Die Vögel, vor allem die Guanatölpel, kreisen wie wild um die kleinen kargen Inseln. Im vorletzten Jahrhundert war das Guano Perus „weißes Gold“, der größte Exportartikel. Später dann durch chemische Produkte ersetzt und jetzt vor allem nur noch für den Eigenbedarf (laut Reiseführer! Ich möchte weiterhin daran glauben, dass in dem Blumendünger bei uns Zuhause, Vogelkot aus Paracas enthalten ist!).

El Candelabro

Vor den Inseln fahren wir noch an einer riesigen Geoglyphe, ein  „Scharrbild“ genannt „El Candelabro“ vorbei – es ist fast 130 Meter hoch und 80 Meter breit. Wie immer bei den Geoglyphen ist die Bedeutung ungewiss. Dazu später mehr (Nasca-Linien!).

Der Gestank an den Inseln war gewaltig. Wer Pech hatte (natürlich soll es aber laut Guide Glück bringen) bekam auch mal einen „Pup“ ab.

Ansonsten lasse ich jetzt einfach mal die Tierwelt bildlich vorbeiziehen.

Pelikane

Humboldt Pinguine - mehr als am Seno Otway

Seelöwen - groß und klein

Faul in der Sonne

Ungestört, trotz der vielen Touristen

Beim Morgenpläusch

Oben wird Guano produziert, am Strand gefaulenzt

Gemütliches Morgenbad

Danach traten wir unseren „private drive“ – wie komfortabel – nach Nasca an. Unser Fahrer Luis erzählte uns einiges über die landwirtschaftlichen Produkte, die in den grünen Tälern zwischen den trockenen Wüstenregionen wachsen. Ein Zwischenstopp in Ica, verbunden mit dem Besuch des archäologischen Regionalmuseums und der Abstecher in die Oase Huacachina rundeten die Tour auf der Panamericana ab.

Oase Huacachina

Oase Huacachina

Die Oase liegt inmitten riesiger Sanddünen, teils 200 Meter hoch, nur wenige Kilometer von Ica entfernt. Es mutet schon etwas bizarr an. Auf eine Sandbuggytour verzichten wir aber. Wir spazieren einfach nur entlang der Lagune.

Sandbuggy

Nasca-Linien

Danach geht es direkt nach Nasca, in eine alte Hacienda, jetzt Hotel Majoro. Wirklich eine schöne Anlage, auch wie eine kleine Oase. Ich bereite mich mental auf meinen Cessna-Flug über die Nasca-Linien, der für morgen Vormittag gebucht ist, vor. Hier nur zunächst die Nachbildung aus dem Regionalmuseum in Ica 😉