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Cordoba – Alta Gracia

Cama Suite

Diesmal haben wir die Nachtfahrt im Bus besser überstanden, da wir die Kategorie „Cama Suite“ gebucht hatten und man hier wirklich kompletto horizontal liegt. Auch haben wir uns von der Firma Andesmar verabschiedet, da wir die permanente Videoberieselung in Superlautstärk, wie auf den bisherigen Fahrten, nicht mehr ertragen konnten.

So kamen wir halbwegs ausgeruht nach 13 Stunden Fahrt in Cordoba an. Da wir erst nachmittags im Hotel einchecken konnten, haben wir unser Gepäck gleich am Busterminal gelassen und uns ins 30km entfernte Alta Gracia aufgemacht. Warum wird gleich deutlich 😉

Der Mann am Informationsschalter als auch der Busfahrer redeten mit einem Schwall auf uns ein, als wir nach den Rückfahrzeiten fragten. Verstanden haben wir es leider nicht, aber wo das Problem lag, wurde uns deutlich, als wir in der freundlichen Touristeninformation in Alta Gracia nachfragten. Streik der Busfahrer in Alta Gracia von Sonntag- bis Montagmittag! Wie jetzt also zurückkommen? Kein Problem, der hilfsbereite Mann im Infobüro organisierte uns für zwei Uhr ein Taxi.

In Alta Gracia wurde im 17.Jahrhundert die dortige Estanzia von den Jesuiten übernommen und ausgebaut. Heute befindet sich hier ein Museum. Aber dies war nicht der Grund, weshalb wir die 30km gefahren sind.

Estancia Alta Gracia

Estancia Alta Gracia -Innenhof

Wir können ja schließlich nicht wochenlang durch Argentinien kurven, ohne wenigstens ein Ché Guevara-Museum zu besuchen. Und hier steht das Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Seine Eltern waren wegen des guten Klimas (Ernesto litt von Geburt an unter Asthma) hierher gezogen. Die Sommer sind nicht zu heiß und der Winter mild und trocken.

Ché Guevara Muesum

Ernesto Ché Guevara

Das Haus ist liebevoll, mit vielen persönlichen Erinnerungsstücken aus der Familie, ausgestattet. Und natürlich darf das Motorrad und Fahrrad (mit Hilfsmotor) von seinen Reisen durch Südamerika nicht fehlen!

Fahrrad mit Hilfsmotor - Viajar I

motorcycle diaries - viajar II

Auch Fidel hat das Museum schon besucht, begleitet von seinem Freund Chavez 😉

Besuch 2004

Danach stand noch das Haus, in dem Manuel de Falla seine letzten vier Lebensjahre verbracht hat, auf dem Programm. Der spanische Komponist hatte ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen hier sein Domizil aufgeschlagen, nachdem er 1939 sein Heimatland wegen des spanischen Bürgerkrieges und der Beginn des 2. Weltkrieges in Europa verlassen hatte. Die engagierte Dame aus dem Museum konnte an uns gleich mal ihr deutsch ausprobieren, dass sie wegen ihrer Liebe zur klassischen Musik eifrig lernt. Sie konnte uns eine nette und unterhaltsame Lebensgeschichte Manuel de Fallas und eine kleine Einführung in sein kompositorisches Werk geben.

Museo Manuel de Falla in Alta Gracia

Der Tag war lang, so dass unser Besuch in Cordoba kurz ausfällt. Die 1,3 Millionen Stadt ist geprägt von vielen, vielen Hochhäusern, aber als Studentenstadt bei den Argentiniern sehr beliebt.

Kathedrale Cordoba, Plaza San Martin

Der weitere Verlauf unserer Reise mag seltsam anmuten, denn wir sind wieder zurück in Chile. Jetzt endlich an der Pazifikküste in Iquequi und wieder in der Region Atacama. Die Bögen, die wir manchmal „reisetechnisch“ schlagen, hängen auch mit den Flugplänen und -preisen zusammen. Wir hatten ein günstiges „more-destination-ticket“ bei LAN erstehen können und so holen wir jetzt die chilenische Pazifikküste nach.

Reiseverlauf Pazifikküste