Archiv des Autors: Claudia

111. Tag – Abschied von Südamerika

Am Dienstag hieß es nun Abschied nehmen!

Nach ca. 25.000 Flugkilometern und fast 9.500 km, die wir per Bus und/oder Auto in Südamerika zurückgelegt haben, haben wir uns auf die Heimreise begeben.

Südamerika 2011

Wir haben lange diskutiert: ziehen wir ein Resumee? Wie lang würde das werden und könnten wir denn all der Eindrücke, die wir gewonnen haben, gerecht werden? Es wird noch etwas dauern, bis wir wirklich wieder hier angekommen sind und alles „verarbeitet“ haben. Und wir wollen ja auch noch etwas „out of the blog“ zu erzählen haben 😉

Kurzum, wir sind froh und dankbar, dass wir uns selbst diese große Reise, diese „Auszeit“ in dieser Form geschenkt haben. So viele schöne und positive Erlebnisse, Eindrücke und Begegnungen,  die uns widerfahren sind und auch die negativen waren irgendwie auch immer zu etwas gut. Und wir waren sicher nicht das letzte Mal in Südamerika!

Der letzte "Angusburger" am Flughafen!

Empfang in TXL!


Buenos Aires – Sonntagsbummel im Nuevo Madero

Floralis Genérica

Zunächst noch ein bildlicher Nachtrag meines gestrigen Museumstages. Gleich hinter dem Museo Nacional de Bellas Artes, auf dem Plaza Naciones Unidas steht die „Floralis Genérica“. Die riesige Blüte der Metallblume öffnet und schließt sich  je nach Tageszeit.

Fitz Bar (Fitz Roy Ecke Nicagarua)

Nach einem verspäteten Frühstück im Café an der Ecke haben wir uns bei diesem schönen herbstlichen Sonnenschein in die Innenstadt aufgemacht und sind nochmals über den Flohmarkt von San Telmo geschlendert.

Er liegt halbwegs auf dem Weg nach Puerto Madero oder auch Nuevo Madero, einem relativ jungen, neuen Stadtviertel in Buenos Aires.

Nuevo Madero

Museumsschiff

Im 19. Jahrhundert wurde der Hafen Madero gebaut, jedoch nur bis Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt, danach geriet das Areal samt unzähliger Lagerhallen und Schiffswracks „in Vergessenheit“.

Erinnerung an alte Funktionen ...

Erst Ende der achtziger Jahre wurde das 170 Hektar große Gebiet städteplanerisch wieder entdeckt, in eine eigene Gesellschaft der Stadt umgewandelt und der Umbau begann.

In den neunziger Jahren wurde dann mit in- und ausländischen Investoren kräftig gebaut.

...aber wer die hierher verkauft hat? 😉

Neue Lofts, Restaurant und Geschäftshäuser entstanden direkt an den alten Hafenbecken, im Hintergrund sind die Wolkenkratzer in die Höhe geschossen, darunter auch El Faro– mit 50 Stockwerken das höchste Gebäude von Buenos Aires.

Puente de la Mujer

Die Puente de la Mujer, ein Bauwerk von Santiago Calatrava, verbindet beide Ufer. Sie ist eine Fußgängerbrücke mit Hüftgelenk und lässt sich waagerecht zur Seite wegklappen, um die im Norden ankernden Schiffe passieren zu lassen.

Blick von der Punte de la Mujer

Trotz der großen ökonomischen Krise in Argentinien im neuen Jahrtausend wurde das Viertel weiterentwickelt, ist bei den gut betuchten Porteños sehr beliebt und die Immobilienpreise dort zählen zu den höchsten in Argentinien.

Das Konzept „Hafencity“ scheint hier ähnlich wie in Hamburg, Rotterdam und London  aufgegangen zu sein. Zumindest am Sonntag macht das ganze Viertel mit vielen Restaurants, Cafés, Parks und Museen einen belebten Eindruck. Übrigens sind hier alle Strassen nach Frauen benannt, da die Stadt festgestellt hatte, dass bisher nur Männer in Buenos Aires zum Zuge kamen.

Den Platz gegenüber der Punte de la Mujer haben wir zwar fotografisch festgehalten, aber warum, wieso oder weshalb dieser Brunnen hier so steht, konnten wir nicht herausfinden (trotz Internetrecherchen). Den Holländer freut es, seine erste spontane Reaktion war „Maxima“?! Ich zweifel daran 🙂

Reina de Holanda

Jetzt heisst es wirklich langsam Abschied nehmen von Buenos Aires, Argentinien und ganz Südamerika. Resümiert wird morgen (wenn es überhaupt geht…) bevor wir in den Flieger steigen!


Buenos Aires-Ausflug nach Tigre

Wir haben beschlossen heute mal getrennte Wege zu gehen. Für Claudia war heute Museumstag angesagt, ich dagegen machte mich auf nach Tigre, einem beliebten Ausflugsziel, ca. 30km vom Zentrum entfernt. Die Kleinstadt liegt im Flussdelta des Paraná.

Mitre TBA-Linie

Von Palermo aus konnte ich bequem mit der Mitre TBA-Linie nach Mitre fahren und dort in den „Tren de la Costa“ umsteigen, der mich in 30 Minuten am Rio Plata entlang zum Ziel brachte.

Buntes Treiben auf dem Rio Tigre

Den Vergnügungspark „de la Costa“ habe ich links liegen gelassen und mir gleich ein günstiges Rundfahrkahn ausgesucht. Dass es sich dabei halbwegs um ein „Schnellboot“ handelt, war nicht ersichtlich, bei uns wären solche Geschwindigkeiten für ein Ausflugsboot nicht zulässig 😉

Rundfahrkahn

In diesem großen Delta (10.000qkm) haben viele begüterte Porteños ihre Sommerresidenzen errichtet. In den unzähligen Flüsschen und Kanälen in diesem Inselgewirr kann man so manches schmucke Häuschen entdecken.

Sommerresidenz James Bond?

Ehemaliges Sommerhaus Präsident Sarmiento

Nach der Kahntour schlenderte ich noch durch den Puerto Frutos, einem bunten Kunsthandwerksmarkt am Hafen, bevor es dann wieder Richtung Zentrum ging.

Neuester Klatsch auf dem Puerto Frutos


Buenos Aires – was noch alles offen ist …

Nach unserem Iguazú-Ausflug wollen wir unsere Reise hier in Buenos Aires ruhig ausklingen lassen und natürlich noch ein paar von den Dingen sehen, die wir zu Beginn im Januar nicht geschafft haben.

Dazu gehört auch das 2007 eingeweihte „Monumento a las Victimas del Terrorismo de Estado“, welches an die Opfer der Militärdiktatur erinnern soll. Guter Vorsatz, schwieriges Unterfangen, denn der Weg dorthin ist schlecht beschrieben, auch im Internet, und so irren wir erst einmal ein wenig durch die Ciudad de Universitary, wo es sich doch befinden sollte? Kein Hinweisschild, de nada! Aber nach einigen Nachfragen werden wir dann doch noch fündig (und stellen uns natürlich die Frage, was es eigentlich bedeutet, so ein großes Monument so gut zu „verstecken“?).

Parque de la Memoria am Rio de la Plata

Stelen

Das Areal, der Parque de la Memoria, ist riesengroß und liegt direkt am Rio de la Plata (zwischen Universität und Flughafen). An vier Stelen sind rund 30.000 Steinziegel angebracht, die an die Verschleppten und Ermordeten erinnern sollen. Auf bisher 9.000 Ziegeln sind die Namen eingraviert. Die Anordnung der Stelen soll eine aufgerissene Wunde symbolisieren (so in unserem Reiseführer nachzulesen).

Gravierte Ziegel

Im Fluss ist eine Figur zu sehen, angeblich nur bei Ebbe. Sie soll an die Opfer erinnern, die aus Flugzeugen in den Rio de la Plata geworfen wurden.

Figur im Rio de la Plata

Es ist schade, dass es keinerlei Infomaterial vor Ort gibt, bzw. der Parque so schlecht zu erreichen ist.

Parque de la Memoria


Argentinien- Iguazú Nationalpark

Wie gestern bereits angekündigt, ist heute die argentinische Seite der Wasserfälle dran.

Zur besseren Übersicht mal die „Mapa“ des Nationalparks:

Karte Nationalpark Iguazú

Gestern haben wir uns ja auf der brasilianischen Seite „herumgetrieben“ (s. links auf der Karte, grauer Weg), heute ging es auf den gelben, blauen, roten (Isla San Martin) und den weißen (Garganta del Diablo) Linien weiter. Auf der argentinischen Seite hat man nicht das große Panorama, sondern kann sich auf verschiedenen Ebenen den Wasserfällen nähern.

Dos Hermanas

Blick Salta Bassetti

Blich von der Isla San Martin auf die ggü.liegenden Fälle

..auch nur happy ...

Nach den Fällen geht es eher ruhig wieder weiter!

Upper Circuit, Salta Basseti

Nachdem wir den Lower- und Upper Circuit als auch die Isla San Martin langspaziert sind, machen wir uns auf den Weg zum Garganta del Diablo. Hier wird die Naturgewalt nochmal ganz anschaulich entfesselt.

Garganta del Diablo

Garganta del Diablo II

Garganta del Diablo III (mit deutscher Touristin 😉

Die Wasserfälle haben uns sehr beeindruckt, sie sind ein wirklich schönes Naturschauspiel. Alles andere drum herum mmh, mmh, mmh.

Fakt ist, das die Argentinier und Brasilianer hier um die Gunst der Gäste buhlen, wobei man sagen muss, dass die Argentinier doch etwas aufholen müssen, denn ihre Infrastruktur ist arg abgenutzt und erscheint daher überteuert.


Brasilien –Parque Nacional do Iguaҫu

Nach einem ruhigen, herbstlichen (!) Wochenende in Buenos Aires, wo wir diesmal in Palermo-Hollywood ein Appartement gemietet haben (wir können ja schließlich nicht nur in Recoleta sein), ging es heute per Flieger nach Iguazu zu den berühmten Wasserfällen.

Rio Iguazu

Der Rio Iguazú mündet in diesem Drei-Ländereck (Argentinien, Brasilien und Paraguay) in den Rio Paraná. Noch sieht das sehr gemütlich aus, aber nur einige Kilometer entfernt, „braust“ es da schon anders.Wir haben uns für den ersten Tag die brasilianische Seite vorgenommen und schwingen uns nach Ankunft gleich in ein Remis-Taxi, welches uns bequem und schnell über die Grenze bringt.

Im brasilianischen Nationalpark geht es nach Bezahlung eines durchaus happigen Eintrittspreises, zunächst weiter per Bus bis zum „Aussichts-Wanderweg“.

Auf dem 1,2 km langen Pfad hat man immer wieder einen phantastischen Blick auf die Wasserfälle, welche sich über hunderte Kaskaden ergießen und bis zu 70 Meter tief hinabstürzen. Hier hat man das gesamte Panorama dieses Naturwunders.

Insgesamt erstrecken sich die Fälle auf 2,7 km Länge.

Durchschnittlich fallen 1.700 m3, in Spitzenzeiten bis 7.000 m3, Wasser pro Minute.

Regenbogen immer garantiert!

Mitten in der Gischt....

Am Ende des Weges kann man auf einem Steg die Gischt noch so richtig genießen (wenn denn die Kamera gut geschützt ist …

... nass, aber happy!

Für morgen haben wir uns dann die argentinische Seite vorgenommen, man sieht die Stege schon in der Ferne (natürlich neben der argentinischen Flagge 😉


Besuch bei Plan-Peru

Wir hatten bereits vor drei Wochen mit dem Plan-Büro in Peru Kontakt aufgenommen, denn wir wollten auf Empfehlung vom Plan-Stiftungsbüro ein Projekt vor Ort besuchen.

Nach einigem Hin-und-Her hat es dann wirklich auf dem letzten Drücker, sprich unserem letzten Tag in Peru, geklappt.  Dafür haben wir dann gerne auf den Sonnenaufgang in Machu Picchu verzichtet und uns früher auf den Rückweg nach Cusco begeben.

Edgar Vignati, einer der lokalen Koordinatoren, erwartete uns dann auch nachmittags schon im Büro und mit Dolmetscherin ging es in die Nachbarprovinz Anta.

Dort trafen sich die Arbeitsgruppen aus den Dörfern, die im letzten Jahr von den schweren Regenfällen und Überschwemmungen besonders betroffen waren. Plan unterstützt in den Kommunen weiter mit Trainingsmaßnahmen und lokalen Koordinatoren, um die Folgen zu beseitigen und infrastrukturelle Verbesserungen zu erzielen, damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen.

http://plan-international.org/about-plan/resources/news/peru-faces-second-round-of-flooding-and-landslides/?searchterm=peru

Besuch in Anta

Wir wurden sehr nett willkommen geheißen und voller Stolz berichteten die Leute von ihrer Arbeit. Es gab in diesen Stunden etliche bewegende und schöne Begegnungen und Momente, die uns zum Glück ein ganz andere Seite von Peru  abseits der touristischen „Trampelpfade“ gezeigt haben.

Doch das erzählen wir dann lieber persönlich, wenn wir wieder zuhause sind!

Im Nachbardorf besuchten wir noch mit Edgar eine Station „Huchay Wawas“ – Anlaufstelle für Schwangere und Mütter mit Kleinkindern.

Mit diesen Eindrücken der ganz anderen Art verabschieden wir uns aus Peru und haben versprochen wiederzukommen!


Machu Picchu

Ich hinke ja ein wenig mit dem Bloggen hinterher. Während ich dies schreibe, sitzen wir schon wieder in Buenos Aires im Café. Die letzte Woche in Cusco und Umgebung war dicht gedrängt und in unserem Appartement hier funktioniert die Internet-Verbindung (noch?!) nicht. Daher heute gleich drei Artikel (natürlich alles lesenswert) auf einmal!

PeruRail

Fahrt nach Aquas Calientes

Am Mittwoch ging es gemütlich mit dem Zug ab von Ollantaytambo nach Aquas Calientes. Die Fahrt dauert ca. zwei Stunden und führt durch eine sehr schöne Landschaft. Am Kilometerpunkt 82 gibt es einen Zwischenhalt.

Fahrt nach Aquas Calientes

Hier steigen alle aus, die den Inkatrail (45km) über vier Tage gehen wollen. Dies muss aber Wochen im Voraus gebucht werden und kann nur in einer organisierten Gruppenwanderung gemacht werden.

KM 82-Einstieg Inkatrail

.. und der Müll muss auch wieder vom Trail begracht werden.

Einheimische Träger übernehmen einen Großteil des Gepäcks, sie schleppen die Zeltunterkünfte, Verpflegung etc.. Wir haben Leute getroffen, die insgesamt nur sieben Tage in Peru waren. Ankunft Lima, Weiterflug Cusco, vier Tage Inkatrail, einen Tag Cusco und wieder zurück?!

In Aquas Calientes steigt man in Busse um, die einen in das 400 Meter höher gelegene Machu Picchu bringen. Das Wetter meint es mal wieder gut uns, auch wenn nicht alle Berggipfel wolkenfrei waren. Die Trockenzeit hat gerade angefangen, im Juli steigt die Besucherzahl dann rapide an. Aber jetzt ist alles noch so schön grün!

Machu Picchu- erster Eindruck!

Die Inkastadt auf 2.400 Meter Höhe wurde erst 1911 von dem Briten Hiram Bingham entdeckt und von ihm nach dem Berg Machu Picchu benannt. Ob die Stadt zu Inkazeiten wirklich so hieß? Who knows?

Wir waren auch da! 😉

Es ranken sich so viele Geschichten um diese Stadt, dass es Tage dauern würde, dies alles hier wiederzugeben. Aber vielleicht lässt gerade das Unbekannte und Unerforschte Machu Picchu so  geheimnisvoll und mystisch erscheinen.

Wir haben die Führung und das Herumspazieren dort einfach mal genossen. Daher lassen wir hier mal wieder nur die Bilder sprechen 😉

Terrassenfelder

Blick auf das Sonnenfeld

Tempel der drei Fenster

Blick auf das Handwerkerviertel

Das Intihuatana - astronomisches Observatorium (energetisch?)

Heilige Felsen, Mondtempel

Ich geniesse die Aussicht!

Abschiedsblick


Trotzdem können wir uns eine kritische Anmerkung nicht verkneifen: Wir haben auf unserem Weg durch Peru etliche Orte, Museen und Ausgrabungsstätten gesehen, die leider nur über wenige Mittel verfügen, um weiter zu forschen und aufzubereiten. Die absolute Konzentration der Touristenströme auf Cusco und Machu Picchu, welche die benötigten Devisen und Arbeitsplätze dort bringen, lassen alle anderen Kulturstätten im Abseits stehen.


Wieder das Urubamba-Tal – Pisac und Ollantaytambo

Am Dienstag machen wir uns nun endlich auf den Weg nach Machu Picchu. Und dieser führt diesmal auf anderer Route wieder durch das Urubamba-Tal.

Urubamba-Tal

Urubamba

Auch mal ruhige Augenblicke im Tal

Nach den üblichen „Inka-Lastigen“ Ausführungen der Reiseführerin (sorry, aber anscheinend gab es vor den Inkas, also sprich vor dem 12.Jhd. keine Bewohner im heutigen Peru) und einem ersten kurzen Stopp an einem schönem Aussichtspunkt, geht es nach Pisac mit seinem großem Markt.

Bäckerei in Pisac

Casa de cuys

Wir eilen durch den den „Kunsthandwerkteil“ und landen dann in einer historischen kolonialen Bäckerei. Am Wochenende wird der große Ofen dann auch mal für die Cuys angeheizt, die ihr Häuschen im Innenhof haben.

Um den Fragen vorwegzugreifen: Nein, wir haben es nicht probiert! Liegt daran, dass es so gut wie keine Restaurants gibt, welche die Meerschweinchen nicht komplett servieren. Darauf hatten wir keinen Appetit (oder er wäre uns sicher vergangen, auch wenn die Wangen ja mit das Leckerste sein sollen ;-( Immerhin werden in Peru jährlich 65 Millionen Cuys verspeist!

Hier einfach mal ein paar Marktimpressionen…

Es gibt über 300 Kartoffelsorten in Peru

Markt in Pisac

Blue Llama auf Reisen

Am Rande des Marktplatzes fanden wir dann dieses nette Café. Blue Llama! Innen war es wirklich nicht zum Einschlafen, sondern ganz liebevoll dekoriert, mit einer Comic-Serie, in der sich das blaue Llama auf eine Weltreise begibt (aber leider nicht in Berlin vorbeischaut).

Blue Llama in Pisac

Nachmittags erreichten wir dann den Ort Ollanta mit der Felsenfestung Ollantaytambo. Der Ort bildet das westliche Ende des Valle Sagrado und ist ein wesentlicher Verkehrsknotenpunkt. Außerdem starten zur Zeit nur von hier die Züge Richtung Machu Picchu, da die Strecke von Cusco aus nach der letzten Regenzeit noch nicht wieder befahrbar ist.

Ollanta, Ollantaytambo

Oberhalb der Plaza Mañay liegt die imposante Felsenfestung. Auf einem Bergrücken errichteten Inka eine Anlage, die es ihnen ermöglichte den Eingang in das Tal zu kontrollieren. Auf dem gegenüberliegenden Bergrücken kann man noch gut die Ruinen der Prä-Inka-Zeit sehen. Diese dienten als Lagerhallen für Mais und Korn für die im Tal lebenden Menschen.

Ollantaytambo

Ollantaytambo II

1536 lieferten sich die Spanier und einer der letzten Inka-Könige Manco Inca hier eine erbitterte Schlacht. Manco Inca zog sich in seine Dschungelfestung Vilcatamba zurück, viele behaupten, das wäre auch ein Ablenkungsmanöver gewesen, um Machu Picchu vor den Spanier zu bewahren. Who knows?

Ollantaytambo III

Auch hier beeindrucken wieder die riesigen Steinmonolithe, die ja von Menschenhand aus den entfernten Steinbrüchen hierher gebracht wurden.

Wir übernachten am Dienstag in Ollanta, um am nächsten Morgen ganz entspannt nach dem Früstück in den Zug steigen zu können.


Cusco und Umgebung

Cusco - San Bras

Den „freien“ Vormittag am Ostermontag nutzen wir, um ein bisschen durch Cusco zu schlendern, denn die gebuchte City-Tour startet erst mittags.

Cusco- San Bras II

Die Stadt erinnert uns mit ihren roten Dächern eher ein wenig an die Toskana. Die Straßen steigen teilweise steil an, so dass man doch auch ganz schön ins Schnauben kommt, denn immerhin liegt die Stadt auch noch auf einer Höhe von 3.300 Metern.

Früher die Hauptstadt der Inkas, heute die touristische Hauptstadt in Peru, denn von Cusco starten alle Touren und Trekkings in Richtung Machu Picchu. Ob diese Entwicklung so positiv ist, daran haben wir unsere Zweifel. Im Geo-Special vom November wurde Cusco als der „Nabel der Lonely-Planet-Welt“ bezeichnet. Das merkt man der Stadt auch an. Lasse ich einfach mal so stehen.

Cusco

Kathedrale Cusco

Jede City-Tour beginnt natürlich auf der Plaza Armas und das erste Highlight ist natürlich La Catedral, die in hundert Jahren Bauzeit als eine der größten Kirchen Südamerikas im 17.Jahrhundert errichtet wurde.

The last supper

Sie beherbergt über 350 Gemälde der Escuela Cusqueña, darunter auch eine Variante des letzten Abendmahls, bei dem ganz peruanisch ein Cuy auf dem Tisch liegt. Da keine Fotos in der Kathedrale genommen werden dürfen, hier eine (sicher schlechtere) Kopie, die wir am Tag vorher in einem Restaurant entdeckt hatten.

La Compañia

Inka-Mauern

Weiter ging zu Fuß in Richtung Kloster Santo Domingo und Qoricancha (Quechua: „goldener Hof“). Noch auf dem Weg dorthin weist uns der Guide auf die alten Inkamauern innerhalb der Stadt hin, an denen man sicher manchmal etwas arglos vorbei läuft.

Santo Domingo / Qoricancha

Die alten Inkapaläste wurden wie auch im Kloster teilweise in die Kolonialbauten integriert. Die massiven Mauern, ohne Mörtel oder andere Fugenmittel gebaut, haben bisher  alle Erdbeben überstanden. Im Kloster wurden erst beim letzten großen Beben von 1950 die Mauern sichtbar, da alles andere weitestgehend einstürzte. Danach wurde es als Museum umgebaut und auch die alten Räume des Inkapalastes weiter freigelegt und zugänglich gemacht.

Santo Domingo / Qoricancha

Auf 3567m Höhe etwas außerhalb der Stadt liegen die großen, eindrucksvollen Inkaruinen Saqsaywamán. Die Anlage besteht aus drei übereinanderliegenden Zickzackwällen, die ca. 600m lang und 24m hoch sind.

Saqsaywamán I

Die Bedeutung ist mal wieder nicht abschließend geklärt. War es ein Wasserspeicher, Schutzbunker oder „Haus der Sonne“ also Sitz des Inka?  Interessant ist sicher die Anmerkung des Guide, den Blick auf das Gegenüber zu richten, denn wurde nicht vielleicht die dortige Gesteinsformation von den Inkas angebetet und verehrt?

Saqsaywamán II

Saqsaywamán III

Fakt ist, dass der Bau enorme menschliche Ressourcen verschlungen haben muss, denn die meisten der tonnenschweren Steine wurden aus Kilometer entfernten Steinbrüchen herangeschafft. Die Mauern wurden dann von den Spaniern größtenteils abgetragen, um aus ihnen das koloniale Cusco zu errichten, man findet die Steine beispielsweise in der Kathedrale wieder.

Letzte Station war dann noch Tambomachay. Ein  „Wasserheiligtum“ der Inkas – noch heute speisen unterirdische Quellen die Becken. Natürlich soll das „heilige“ Wasser ewige Jugend und Schönheit  bringen  – brauchen wir nicht 😉

Tambomachay