Zunächst noch ein bildlicher Nachtrag meines gestrigen Museumstages. Gleich hinter dem Museo Nacional de Bellas Artes, auf dem Plaza Naciones Unidas steht die „Floralis Genérica“. Die riesige Blüte der Metallblume öffnet und schließt sich je nach Tageszeit.
Nach einem verspäteten Frühstück im Café an der Ecke haben wir uns bei diesem schönen herbstlichen Sonnenschein in die Innenstadt aufgemacht und sind nochmals über den Flohmarkt von San Telmo geschlendert.
Er liegt halbwegs auf dem Weg nach Puerto Madero oder auch Nuevo Madero, einem relativ jungen, neuen Stadtviertel in Buenos Aires.
Im 19. Jahrhundert wurde der Hafen Madero gebaut, jedoch nur bis Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt, danach geriet das Areal samt unzähliger Lagerhallen und Schiffswracks „in Vergessenheit“.
Erst Ende der achtziger Jahre wurde das 170 Hektar große Gebiet städteplanerisch wieder entdeckt, in eine eigene Gesellschaft der Stadt umgewandelt und der Umbau begann.
In den neunziger Jahren wurde dann mit in- und ausländischen Investoren kräftig gebaut.
Neue Lofts, Restaurant und Geschäftshäuser entstanden direkt an den alten Hafenbecken, im Hintergrund sind die Wolkenkratzer in die Höhe geschossen, darunter auch El Faro– mit 50 Stockwerken das höchste Gebäude von Buenos Aires.
Die Puente de la Mujer, ein Bauwerk von Santiago Calatrava, verbindet beide Ufer. Sie ist eine Fußgängerbrücke mit Hüftgelenk und lässt sich waagerecht zur Seite wegklappen, um die im Norden ankernden Schiffe passieren zu lassen.
Trotz der großen ökonomischen Krise in Argentinien im neuen Jahrtausend wurde das Viertel weiterentwickelt, ist bei den gut betuchten Porteños sehr beliebt und die Immobilienpreise dort zählen zu den höchsten in Argentinien.
Das Konzept „Hafencity“ scheint hier ähnlich wie in Hamburg, Rotterdam und London aufgegangen zu sein. Zumindest am Sonntag macht das ganze Viertel mit vielen Restaurants, Cafés, Parks und Museen einen belebten Eindruck. Übrigens sind hier alle Strassen nach Frauen benannt, da die Stadt festgestellt hatte, dass bisher nur Männer in Buenos Aires zum Zuge kamen.
Den Platz gegenüber der Punte de la Mujer haben wir zwar fotografisch festgehalten, aber warum, wieso oder weshalb dieser Brunnen hier so steht, konnten wir nicht herausfinden (trotz Internetrecherchen). Den Holländer freut es, seine erste spontane Reaktion war „Maxima“?! Ich zweifel daran 🙂
Jetzt heisst es wirklich langsam Abschied nehmen von Buenos Aires, Argentinien und ganz Südamerika. Resümiert wird morgen (wenn es überhaupt geht…) bevor wir in den Flieger steigen!
10. Mai 2011 at 2:29 pm
So schnell ist dann der Mai doch gekommen, ihr beiden, wundervolle Fotos und Eindrücke hat ihr uns über die Entfernung gesendet …. herzlichen Dank, es hat mir Freude gemacht, eure Wege zu verfolgen!
Guten Flug wünscht euch Susanne